Mohammad Mossadegh

Mohammad Mossadegh (1951)
Briefmarke der iranischen Post zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Mossadegh
Unterschrift von Mossadegh
Unterschrift von Mossadegh

Mohammad Mossadegh (persisch محمد مصدق, DMG Moḥammad-e Moṣaddeq [mohæˈmːæd-e mosæˈdːeɣ]; * 1880 oder * 16. Juni 1882[Anm. 1] in Teheran; † 5. März 1967 ebenda) war ein iranischer Politiker. Mossadegh war Mitbegründer der Nationalen Front und von 1951 bis 1953 zweimal demokratisch gewählter Premierminister Irans.

Mit 14 Jahren wurde er Finanzverwalter der Provinz Chorasan. Von 1909 bis 1914 studierte er in Paris und Neuenburg Ökonomie und Jura, promovierte mit einer rechtswissenschaftlichen Dissertation über das islamische Erbrecht. Nach seiner Rückkehr nach Iran arbeitete er wieder als Finanzbeamter. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Mossadegh Gouverneur in der Provinz Fars.

1920 wurde Mossadegh Justizminister[1] und 1921 im Kabinett von Premierminister Ahmad Qavām Finanzminister. Die von ihm angeregte Finanzreform wurde vom Parlament abgelehnt und Mossadegh trat von seinem Amt zurück. 1923 wurde Mossadegh im Kabinett von Hassan Pirnia Außenminister Irans. Nach dem Rücktritt von Hassan Pirnia kandidierte Mossadegh bei den Parlamentswahlen und wurde als Abgeordneter der 5. und 6. Legislaturperiode gewählt. 1928 zog sich Mossadegh aus der Politik zurück, da per Gesetz die Annahme öffentlicher Ämter durch Iraner mit doppelter Staatsangehörigkeit verboten war. Nach der anglo-sowjetischen Invasion im Jahr 1941 kandidierte Mossadegh wieder für das Parlament und wurde Abgeordneter in der 14. Legislaturperiode. Bei den Wahlen zur 15. und 16. Legislaturperiode unterlag Mossadegh, konnte dann aber eine Nachwahl im Juni 1950 gewinnen. Die Wahl zur 16. Legislaturperiode war zunächst umstritten, da Mossadegh das durch die Verfassung auf 70 Jahre begrenzte Höchstalter für Abgeordnete bereits überschritten hatte.

Von 1951 bis 1953 war Mossadegh – mit einer kurzen Unterbrechung im Juli 1952 – Premierminister Irans. Seine Zeit als Premierminister war von der Auseinandersetzung mit der britischen Regierung nach der Verstaatlichung der Anglo-Iranian Oil Company gekennzeichnet, welche die Abadan-Krise auslöste. Mossadegh wurde am 19. August 1953 durch völkerrechtswidriges Betreiben der Nachrichtendienste der USA und Großbritanniens gestürzt (Operation Ajax), danach wegen Landesverrats angeklagt und zu drei Jahren Gefängnis und anschließendem Hausarrest verurteilt. Bis zu seinem Tod lebte Mossadegh auf seinem Landgut in Ahmad Abad.


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  1. Mossadegh, Mohammed. In: Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv, URL: munzinger.de (abgerufen am 12. März 2016)

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